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Warum viele Steuerzahler:innen wichtige Abzüge vergessen

Ob Krankheitskosten, Kinderbetreuung oder Spenden: Viele Abzüge bleiben ungenutzt. Dieser Artikel erklärt, warum so viele Steuerzahler:innen Abzüge vergessen – und wie Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen.

Publikationsdatum:
01
.
09
.
2025
Zuletzt aktualisiert:
01
.
09
.
2025
Warum viele Steuerzahler:innen wichtige Abzüge vergessen
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Die Steuererklärung in der Schweiz bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Steuerlast zu senken. Trotzdem verzichten jedes Jahr viele Steuerzahler:innen unbewusst auf Abzüge, die ihnen mehrere tausend Franken sparen könnten. Die Gründe dafür sind vielfältig: mangelnde Kenntnis der Regeln, Zeitdruck, fehlende Belege oder Unsicherheit bei kantonalen Unterschieden. Dieser Artikel zeigt, welche Abzüge besonders häufig vergessen werden, warum das passiert – und wie Sie sicherstellen, dass Ihnen kein Vorteil entgeht.

Unwissen über die Vielfalt an Abzügen

Die meisten Steuerpflichtigen kennen nur die Klassiker: Säule 3a, Krankenkassenprämien oder Fahrkosten. Weniger bekannt sind jedoch viele weitere Abzugsmöglichkeiten – insbesondere solche, die nur in bestimmten Kantonen gelten oder deren Höhe kantonal stark variiert. Wer diese Unterschiede nicht kennt, verschenkt bares Geld.

Häufig vergessene Abzüge im Detail

Krankheits- und Gesundheitskosten

Arzt- und Zahnarztkosten, Medikamente, Spitalaufenthalte, Hilfsmittel wie Brillen oder Hörgeräte: All das ist abziehbar, sofern die Kosten den Selbstbehalt übersteigen (bei der direkten Bundessteuer 5 % des Nettoeinkommens). Viele Steuerzahler:innen bewahren Quittungen nicht systematisch auf und verlieren dadurch den Anspruch.

Weiterbildungskosten

Ob Sprachkurs, Master-Studium oder Fachzertifikat – Aus- und Weiterbildungskosten mit Bezug zur beruflichen Tätigkeit können abgezogen werden. Häufig werden sie vergessen, weil sie aus privaten Mitteln bezahlt und nicht mit Steuern in Verbindung gebracht werden.

Kinder- und Familienabzüge

Kinderabzüge und Abzüge für Kinderbetreuung sind ein grosses Sparpotenzial. Beispiel: Im Kanton Zürich bis zu 25.000 Franken pro Kind, in Basel-Stadt 10.000 Franken, in Bern 8.000 Franken. Viele Eltern tragen die Kosten nicht ein, weil sie nicht wissen, dass auch Tagesfamilien oder private Betreuungspersonen abzugsfähig sind.

Spenden und Parteibeiträge

Spenden an gemeinnützige Organisationen sind steuerlich absetzbar, solange sie mindestens 100 Franken betragen und maximal 20 % des Nettoeinkommens nicht überschreiten. Politische Spenden sind ebenfalls abzugsfähig (z. B. maximal 10.300 Franken bei der direkten Bundessteuer). Viele kleine Einzelspenden werden vergessen, obwohl sie zusammen oft mehrere hundert Franken ergeben.

Fahrkosten und Arbeitswege

Pendler:innen können Fahrkosten abziehen, jedoch nur bis zu einem Maximalbetrag. Auf Bundesebene sind es 3.000 Franken, kantonal oft mehr (z. B. Zürich 5.000 Franken). Wer keine Quittungen aufbewahrt, trägt oft einen zu geringen Betrag ein. Für das Velo gilt eine Pauschale von 700 Franken (Basel-Stadt: 800 Franken).

Versicherungsprämien

Viele vergessen, dass Kranken- und Lebensversicherungsprämien ebenfalls abziehbar sind. Bei der direkten Bundessteuer gilt ein Maximalabzug von 1.800 Franken für Einzelpersonen und 3.600 Franken für Ehepaare. Kantone gewähren teilweise höhere Beträge.

Psychologische Gründe für vergessene Abzüge

Zeitdruck

Viele füllen die Steuererklärung erst kurz vor Ablauf der Frist aus. Unter Stress wird auf Details wie Belege oder kleine Abzüge verzichtet.

Unsicherheit über Regeln

Die kantonalen Unterschiede führen oft zu Verwirrung. Was in einem Kanton erlaubt ist, gilt im nächsten nicht. Viele verzichten lieber ganz, als einen falschen Eintrag zu riskieren.

Aufwand der Belegsuche

Kleinere Beträge wirken oft unwichtig. Wer Belege nicht sofort sammelt, hat sie im März meist nicht mehr zur Hand. So gehen viele Franken verloren.

Wie Sie keine Abzüge mehr vergessen

  1. Checkliste führen: Erstellen Sie eine Liste aller relevanten Abzüge und aktualisieren Sie diese jedes Jahr.
  2. Belege laufend sammeln: Quittungen für Krankheitskosten, Spenden oder Weiterbildungen sofort ablegen.
  3. Digitale Ordnung schaffen: Unterlagen von Banken, Versicherungen oder Kursanbietern direkt digital sichern.
  4. Kantonale Besonderheiten prüfen: Auf den Websites der Steuerämter finden Sie Maximalbeträge und Regeln.
  5. Fachliche Hilfe nutzen: Bei komplexen Situationen lohnt sich der Rat von Steuerspezialist:innen, um keine Vorteile zu übersehen.

Fazit: Abzüge konsequent ausschöpfen lohnt sich

Die Steuererklärung bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Steuerlast zu senken – von Krankheitskosten über Kinderbetreuung bis hin zu Spenden. Viele Steuerzahler:innen verzichten unbewusst auf diese Vorteile und zahlen dadurch mehr, als nötig wäre. Wer organisiert vorgeht, Belege konsequent sammelt und kantonale Regeln kennt, spart jedes Jahr bares Geld. Mit etwas Planung und Aufmerksamkeit lassen sich alle Abzüge ausschöpfen – und die Steuererklärung wird zum Instrument, um die eigene Steuerlast nachhaltig zu optimieren.

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